Werkzeuge

Werkzeuge

Der Begriff „Werkzeug“ bezeichnet ein von Menschen geschaffenes Arbeitsmittel. In der menschlichen Hand oder in einer Maschine werden zweckdienliche Werkzeuge eingesetzt, um Werkstücke zu bearbeiten und vorgegebene Ziele zu erreichen. Werkzeuge begleiten die Entwicklung der Menschheit seit der Urzeit. In der Literatur taucht der Begriff ab dem 12. Jahrhundert auf. Im modernen Wirtschaftsleben hat sich das Werkzeug zum unentbehrlichen Hilfsmittel der Produktion entwickelt.

Begriffserklärung

Werkzeuge haben ihren Platz in nahezu allen Bereichen des menschlichen Lebens eingenommen. In einigen Berufssparten tritt die Bezeichnung „Instrument“ an seine Stelle. Schrauben, Bohren, Hämmern stehen beispielhaft für Fertigungsverfahren mit mechanisch-physischer Einwirkung.

Für die Durchführung einer definierten Aufgabenstellung haben sich im Sprachgebrauch Begriffe wie „Werkzeugsatz“ und „Ausrüstung“ durchgesetzt. In diesen Fällen handelt es sich um eine definierte Auswahl verschiedener Werkzeuge. Unter dem Terminus „Werkzeugverwaltung“ versteht man in der Industrie die Dokumentation der jeweils verwendeten Werkzeuge.

In unserer globalisierten Welt spielen die entsprechenden, englischsprachigen Bezeichnungen „Tool“ für Werkzeug sowie „Equipment“ für Ausrüstung eine große Rolle in der Arbeitswelt.

Werkzeuge waren und sind bis heute wichtige Hilfsmittel der Produktion. Sie besitzen in der Regel eine geringere Lebensdauer sowie einen geringeren Wert als Maschinen.

Geschichte

Die Wurzeln der Werkzeugherstellung und -nutzung durch den Menschen reichen rund 2,4 Millionen Jahre zurück. Die Menschen der Urzeit nutzten die in ihrem Umfeld vorhandenen Stöcke und Steine als primitive Werkzeuge. Durch verfeinerte Techniken wie das Anspitzen eines Astes entstanden Nutzungsgegenstände wie Spieß und Speer. Ähnliches gilt für die Herstellung erster Steinwerkzeuge. Durch Nutzung und Anwendung der entwickelten Gegenstände wurden wertvolle Erfahrungen gesammelt. Diese flossen in die weiter verfeinerte Werkzeugherstellung ein.

Der Metall-Werkstoff Kupfer gab der historischen Periode – der Kupferzeit – ihren Namen. Dem Menschen gelang es, das leicht zu schmelzende Metall Kupfer zu ersten Metall-Werkzeugen zu verarbeiten.

Der geschickte Einsatz einfachster Werkzeuge bildete den Grundstock zu stetig verfeinerten Fertigungsverfahren und Anwendungsgebieten. Durch Kombination mehrerer Werkzeuge entstanden Apparaturen. Die Erweiterung des menschlichen Wissens in den Disziplinen Physik, Mathematik, Biologie und Chemie begründeten die dynamische Entwicklung der Werkzeuge.

Symbolik

Bis in die heutige Zeit haben sich symbolische Zeichen des Handwerks erhalten. Die handwerkliche Blütezeit in Europa war das Mittelalter. Die Präsenz der Zünfte mit Hilfe von Symbolen hatte den Vorteil, dass alle, auch die des Lesens Unkundigen, gezielt über Dienste des Handwerks informiert wurden. Typische Beispiele sind Hammer & Amboss für den Schmied, filigrane, gekreuzte Scheren für den Schneider, Hammer mit Zirkel und Kelle für das Maurerhandwerk oder die kunstvoll geschlungene Brezel für den Bäcker.

Moderne Formen

Ein großer Schub erfolgte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dank der Nutzung des Elektroantriebs für Werkzeuge. Das sogenannte Elektrowerkzeug ergänzte die bis dato ausschließlich mit menschlicher Kraft betriebenen Hilfsmittel. Viele Arbeiten konnten dank neuer Technik schnell und wirtschaftlich durchgeführt werden. Erste Werkstätten mit elektrischer Maschinenausstattung nahmen ihre Arbeit auf und setzten Akzente bei Werkstoffbearbeitung, Produktion und Herstellung.

Immer neue Werkzeuge werden konzipiert und in Fertigungsprozesse implementiert. Sie sorgen für stetig verfeinerte Fertigungsabläufe sowie innovative Produktschöpfungen. An der Geschichte des Werkzeugs werden auch nächste Menschheitsgenerationen weiter schreiben.