Zangen

Zange

Eine Zange stellt ein zweischenkliges Werkzeug dar, das ursprünglich ausschließlich für das Greifen von Gegenständen diente. Mittlerweile übt eine Zange viele weitere Funktionen aus. Diese spiegeln sich in den vielen unterschiedlichen Zangentypen wider. Alle Zangen funktionieren nach dem gleichen Wirkprinzip: die Greifbacken oder Schneiden als Wirkstellen wirken gegenläufig auf das jeweilige Werkstück ein. Beide Wirkstellen treffen dabei genau aufeinander, während zum Beispiel bei einer Schere, die nach einem ähnlichen Funktionsprinzip arbeitet, die Schneiden aneinander vorbeigleiten.

Härten

Zu beachten sind die Anforderungen nach ISO 574. Demnach] sollen Zangen, die mit Schneiden ausgestattet sind, über eine Schneidehärte von mindestens 55 Rockwell (kurz: HRC: Maßeinheit für die Härte bei technischen Werkstoffen) verfügen. Die greifenden Elemente am Zangenkopf müssen dagegen lediglich eine Härte von mindestens 42 HRC aufweisen.

Einsatzbereiche

Im Handel sind Dutzende von unterschiedlichen Zangen erhältlich. Im Allgemeinen lassen sich Zangen in vier verschiedene Grundtypen einteilen. Zudem stellt die Zange häufig das zentrale Element bei Multifunktionswerkzeugen dar. Diese Vielfalt an Einsatzmöglichkeit ist möglich, da die Zange als Werkzeug auf keine bestimmte Verrichtung fokussiert ist. Daher ist die Bandbreite an Zangenmodellen eminent hoch.

Arten

Ebenso wie der Hammer zählt auch die Zange zu den Werkzeugen, die von den Menschen bereits sehr früh genutzt wurden. Vermutlich dienten die ersten Zangen dem Greifen von Kohlen, Schmideteilen, Tiegeln oder ähnlich heißen Gegenständen. Ausgrabungen und Funden zeigen dabei, dass die frühesten Exemplare wahrscheinlich wie eine Pinzette aufgebaut waren.

Vor allem in Ägypten setzten die Menschen diese Zangen mit dem Konstruktionsprinzip der Pinzette verstärkt ein. Erst in der griechischen Antike kamen dann erstmals Gelenkzangen auf. Jedenfalls wurden Zangen dieser Art auf griechischen Vasenmalereien entdeckt. Die Zange wurde dabei häufig zusammen mit einem Abbild von Hephaistos, dem griechischen Schmiede- und Feuergott, auf den Vasen dargestellt.

Halten / Greifen

Flachzange, Spitzzange, Rohrzange, Wasserpumpenzange, Gripzange, Luppenzange, Sicherungszinge etc.

Trennen / Schneiden

Kneifzange, Lochzange, Abisolierzange, Bolzenschneider, Seitenschneider, Vornschneider, Mittenschneider etc.

Umformen / Verformen

Rundzange, Crimpzange, Blindnietzange etc.

Kombinierte Zange

Kombizange, Zangenschlüssel etc.

Funktionsweise

In der Regel besteht eine Zange aus drei Komponenten: den Griffen, dem Gewerbe bzw. dem Zangengelenk sowie den Wirkstellen. Letztere werden zusammenfassend auch als Zangenkopf bezeichnet. Das Hebelprinzip kommt als Funktionsprinzip zur Anwendung. Das Gelenk verbindet dabei die beiden zweiseitigen Hebel für die Bewegung der Wirkstellen. Die Griffe fungieren dabei als so bezeichnete Kraftarme, da sie die längeren Hebelarme bilden.

Demgegenüber bilden die Lastarme, also die kürzeren Hebelarme, den Zangenkopf. Auf die beiden Griffe übt der Nutzer dann durch das Zusammenpressen der längeren Hebelarme Kraft aus. Die Kraft wird analog zum Hebelgesetz wegverkürzend umgewandelt und durch den Zangenkopf bzw. durch die beiden Wirkstellen auf das jeweilige Werkstück übertragen.

Zangengelenke

Das Zangengelenk verfügt in seiner Grundform über ein aufgelegtes Gewerbe. Das bedeutet, dass die mit dem Gelenkbolzen verbundenen Zangenschenkel übereinander gelegt sind. Im Gegensatz dazu wird bei Zangen mit einem durchgesteckten Gewerbe der eine Zangenschenkel durch eine Öffnung hindurchgeführt, die sich im anderen Schenkel befindet. Es gibt auch gelenklose Zangen, wie zum Beispiel die Grillzange, bei der die beiden Schenkel elastisch miteinander verbunden sind.
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