Schlagschnüre

Eine Schlagschnur ist ein Markierungswerkzeug, das im Maurerhandwerk Verwendung findet. Mithilfe der Schlagschnur lassen sich lange, gerade Markierungen an Wänden anbringen. Schlagschnüre werden vor allem im Innenausbau und im Holzbau verwendet. Außerdem finden sie ihren Einsatz bei der Installation von Haus- und Versorgungstechnik.

Geschichte

Schlagschnüre werden von Maurern und Zimmerleuten schon seit langer Zeit auf der ganzen Welt verwandt. Varianten sind aus Europa, Amerika, Asien und sogar aus der Südsee bekannt.

In früheren Zeiten fand in Europa häufig eine in Farbe getränkte Schnur bei der Holzbearbeitung Verwendung. Sie wurde mit einem Nagel im Holz befestigt und auf die Oberfläche geschlagen. So entstanden gerade Linien für einen exakten Holzschnitt. Maurer kombinierten die Schlagschnur zumeist mit einem Senklot, um die Vertikale an einer Wand zu markieren. Als Farbe diente damals zermahlene Holzkohle oder Rötelstein. Zunächst wurde der Farbstoff mit Wasser zu einer dickflüssigen Soße vermischt, später fand er dann als Pulver Anwendung.

Einsatzbereiche

Bei Modellen, die mit separater Kreide geliefert werden, sollte die Schur vor dem Einfüllen erst vollständig ausgezogen werden. Nach dem Einfüllen des Kreidepulvers wird die Schnur aufgespult und dabei gleichmäßig eingekreidet.

Um mit der Schlagschnur eine Markierung zu erstellen, wird das Schnurende zuerst mit dem Haken am Ende der zu erstellenden Linie verankert. Danach wird die Schnur ausgezogen und mittels der Handkurbel fixiert, damit sie gespannt bleibt. Wichtig ist, dass die Schlagschnur über die gesamte Länge gleichmäßig eingekreidet ist, damit ein lückenloses Linienbild entsteht.

Sobald die Kreideschnur an der gewünschten Stelle positioniert ist, wird sie mit Daumen und Zeigefinger einige Zentimeter angehoben, damit eine Spannung entsteht. Beim Loslassen schlägt die Schnur gegen die Oberfläche und erzeugt eine Linie. Nach der Verwendung sollte die Schlagschnur sofort sorgfältig aufgespult werden, um Verunreinigungen zu vermeiden.

Aufbau

Eine Schlagschnur besteht zumeist aus einer gewebten, hochreißfesten Nylonschnur, die innerhalb eines geschlossenen Behälters auf einer Spule aufgewickelt ist. Der Behälter ist mit einem farbigen Markierungspulver gefüllt.

Bei Ausrollen der Schnur wird diese mit dem Farbpulver bestrichen. Das Loch, durch das die Schnur aus dem Gehäuse geführt wird, hat nur einen geringfügig größeren Durchmesser als die Schnur selbst. So wird das unerwünschte Austreten von Kreidepulver aus dem Gehäuse verhindert.

Zum Gerät gehört ein Haken, mit dem die Schnur an der Wand befestigt wird. Wieder aufwickeln lässt sich die Schlagschnur mittels einer außen liegenden Kurbel. Das Gehäuse der Schlagschnur lässt sich gleichzeitig als Senklot verwenden.

Ausführungen

Schlagschnüre sind im Handel in unterschiedlichen Längen ab zehn bis hin zu fünfzig Metern verfügbar. Je nach Länge der Schnur ist der Behälter entsprechend groß. Modelle mit Gürtelclip haben den Vorteil, dass sie bei der Arbeit immer schnell zur Hand sind.

Neben Gehäusen, die bereits mit Kreidepulver gefüllt sind, gibt es auch Ausführungen, bei denen die Kreide in einer separaten Flasche geliefert wird. Die gängigsten Kreidefarben sind Schwarz und ein dunkles Blau.

Sehr preiswerte Schlagschnurgeräte aus Kunststoff verfügen über keine Nachfüllmöglichkeit für das Kreidepulver und müssen ausgetauscht werden, wenn die Kreide verbraucht ist. Hochwertigere Modelle mit Aluminiumgehäuse sind nachfüllbar und manchmal mit einem Sichtfenster versehen, das den Füllstand der Kreide anzeigt.

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