Handbohrer

Handbohrer

Handbohrer sind manuelle Bohrwerkzeuge oder Bohrmaschinen mit denen sich unabhängig von der Stromversorgung Löcher bohren lassen. Die Handbohrmaschinen wie die Rennspindel, der Drillbohrer, die Brustleier und die Bohrkurbel gehören zu den historischen Maschinen. Sie sind inzwischen kaum noch oder gar nicht mehr in Gebrauch. Die im weiteren Sinne zu den Handbohrern zählende Ahle sowie der Nagelbohrer werden hingegen auch heute noch verwendet.

Arten

Ahle

Mit der Ahle, auch als Vorstecher bezeichnet, lassen sich Löcher in verschiedene Materialien stechen. Die Ahle ist damit kein Handbohrer im engeren Sinne, weil die Rotationsbewegung fehlt. Zum Ausstechen dient ein dünner und sehr spitz zulaufender Metallstift, der gerade oder sichelförmig geformt sein kann. Der Metallstift ist handseitig mit einem Griff – meist aus Holz – verbunden. Ahlen werden von Schneidern, Sattlern, Schuhmachern und Segelmachern verwendet.

Nagelbohrer

Der Nagelbohrer besteht aus einem gewendelten Stahldraht, der nach oben in eine Griffschlaufe oder in einen Holzgriff übergeht. Dieser Handbohrer wird vor allem zum Vorbohren in Holz verwendet, um das Einreißen der Holzfasern durch das direkte Einschlagen von Nägeln oder das Eindrehen von Schrauben zu verhindern. Diese Gefahr besteht vor allem bei sehr schmalen Bauteilen. Typische Durchmesser von Nagelbohrern sind 3, 4, 5 und 6 mm bei maximalen Bohrtiefen von 60 bis 85 mm.

Rennspindel

Der Drillbohrer ist eine Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte Handbohrmaschine, die heute gelegentlich noch im Freizeit- und Hobbybereich eingesetzt wird. Der zentrale Werkzeugteil ist eine Gewindestange. Diese mündet oben in einem Griff und unten in einer Spannzange, in die Bohrer eingespannt werden können. Ein zweites, über den Verlauf der Gewindestange verschiebbares Griffstück – die sogenannte „Nuss“ – wird beim Bohren zügig bewegt, wodurch sich die Gewindestange mit dem eingespannten Bohrer in eine Rotationsbewegung versetzt.

Drillbohrer

Neben der Art, dem Aufbau und der Materialzusammensetzung der Zange, spielen nützliche Zusatzfunktionen, wie Längenanschlag oder genaue Einstellmöglichkeit des Kabelquerschnittes eine wesentliche Rolle. Im Hand- und Heimwerkerbereich ist das GS-Siegel ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Abisoliergeräte, die diese Auszeichnung tragen, wurden von unabhängigen Experten nach den geltenden Sicherheitsrichtlinien bezüglich Produktsicherheit, Gebrauchseigenschaften und Arbeiten unter Niederspannung getestet und für geeignet befunden.

Brustleier

Bei der Brustleier handelt es sich um eine per Kurbel bedienbare Handbohrmaschine. Der Bohrer ist wie bei modernen Bohrmaschinen in ein Bohrfutter eingespannt. Die Rotationsbewegung wird durch die Betätigung der Kurbel auf einer Seite des Korpus erreicht. Auf der anderen Seite des Korpus ist ein Haltegriff angebracht.

Da dieses einseitige Halten bei gleichzeitigem Kurbeln auf der Gegenseite zu Instabilität führt, ist die Brustleier hinten mit einer flachen Metallplatte ausgestattet. Diese wird je nach relativer Höhe des Bohrlochs zum Körper gegen die Brust, den Bauch oder den Oberschenkel gedrückt. Dieses Drücken erzeugt zugleich den nötigen Vorschub.

Bohrkurbel

Die Bohrkurbel wird wie die Brustleier durch Kurbelbetrieb betätigt, verfügt allerdings über keinen Korpus. Das Bohrfutter mit dem Bohrer und der Haltegriff befinden sich in einer Längsachse. in der Mitte ist das Werkzeug U-förmig durch die eigentliche Kurbel mit dem Kurbelgriff ausgebuchtet. Die Kurbel bewegt sich um die Bohrachse. Der Haltegriff kann auch wie bei der Brustleier für zusätzliche Stabilisierung und Erzeugen des Vorschubs gegen den Körper gepresst werden.
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