Wer hat den ersten Traktor gebaut?

Landmaschine

Wer baute den ersten Traktor?

Wann gab es den ersten Traktor?

Die ersten Traktoren erschienen kurz nach dem Durchbruch der dampfbetriebenen Eisenbahn auf den englischen und US-amerikanischen Äckern. Die mit Dampfkraft betriebenen Traktoren waren eine enorme Erleichterung und Steigerung der Produktivität in der Landwirtschaft. Bis zu ihrem Erscheinen waren noch die Pferde- und Ochsengespanne bei der Feldbearbeitung üblich. Als Urvater der modernen Landmaschine gilt der deutschstämmige US-Amerikaner John Frölich. Er entwickelte 1885 den ersten mit Benzin angetriebenen Traktor, konnte seine Erfindung aber nicht erfolgreich vermarkten. Die Rechte gingen an Deere & Company über, aus denen der heutige Marktführer „John Deere“ entstand. Ein Hauptproblem der ersten dampfbetriebenen Traktoren war ihr hohes Gewicht. Sie blieben entweder stecken oder komprimierten den Boden so stark, dass er nicht mehr zur Aussaat taugte. Wirklich erfolgreich wurden die Benzin-Traktoren erst unter der Ägide des Automobilherstellers „Ford“. Als „Fordson“-Traktoren leisteten die Landmaschine endlich das, was sich die Landwirte davon versprachen: Hohe Zugkraft ohne dabei den Ackerboden zu ruinieren. Der Erfolg stellte sich schnell ein: Die Fordson-Ackerschlepper wurden in Millionenauflagen hergestellt und verkauft.

Mit dem Aufkommen der Diesel- und Glühkopfmotoren Anfang des 20. Jahrhunderts bekamen die leistungsstarken aber verbrauchsintensiven Benzintraktoren Konkurrenz. Das berühmteste Modell mit dem neuartigen Antrieb war der „Bulldog“ mit dem Vielstoff-Glühkopfmotor vom deutschen Hersteller Lanz. Er war zwar nicht so leistungsstark wie die Diesel- und Benzinmotoren. Dafür war er ausgesprochen wirtschaftlich und konnte mit billigem Rohöl betrieben werden. Das Konzept war so erfolgreich, dass es von 1921 bis 1961 praktisch unverändert gebaut wurde.

Nach einer schier unüberschaubaren Vielzahl an Traktorherstellern setzte nach 1950 eine rapide Konsolidierung ein. Weltweit fusionierten die Hersteller zu immer größeren Konzernen oder verschwanden ganz vom Markt. Heute zeigt sich der Markt von Traktorherstellern entsprechend aufgeräumt. Zwar gibt es (scheinbar) immer noch eine Vielzahl unterschiedlicher Hersteller. Diese sind jedoch häufig unter Dachmarken organisiert und müssen sich ihre Modelle und Bauteile mit ihren Schwestermarken teilen. Ein Beispiel dafür ist die CNH Industrial Gruppe: Sie vereint Case, Deutz-Fahr, Lamborghini und Hürlimann zu einem großen Konzern, dessen Modelle sich teilweise nur in der Farbe unterscheiden.