Weinbautraktor / Obstbautraktor

Manche Bereiche der Landwirtschaft sind sehr speziell und benötigen deshalb auch entsprechende Maschinen zur Bearbeitung der Nutzflächen. Diese Besonderheiten gelten unter anderem für den Wein- und Obstbau. Ein Weinbautraktor oder ein Obstbautraktor muss den Arbeitsbedingungen in den entsprechenden Sparten angepasst sein und trotzdem ähnliche Möglichkeiten bieten wie ein Schlepper für die Feldarbeit.

Der wichtigste Unterschied liegt in der Größe bzw. Breite. Weinbautraktor und Obstbautraktor sind durch die beschränkten Zwischenräume in der Bepflanzung von Weinbergen und Obstplantagen deutlich schmaler als ihre „großen Brüder“ auf Kornfeldern oder Kartoffeläckern. Der Fachausdruck für diese Maschinen ist „Schmalspurtraktor“ oder „Kompakttraktor“. Bei einer Breite zwischen 90 und 120 cm – dies sind Standardwerte für die meisten Fabrikate – sind natürlich auch die Reifen kleiner und das Gesamtgewicht des Fahrzeugs insgesamt geringer.

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Funktionsweise

Die Breite ist im Grunde aber schon der einzige, wirklich wesentliche Unterschied zwischen Weinbautraktor, Obstbautraktor und Feldschlepper. Die schmaleren Maschinen verfügen ebenso über eine Zapfwelle vorne und/oder hinten, hydraulische Einrichtungen für Zusatzgeräte, eine Kabine für den Fahrer etc. Die meisten Schlepper für Wein- und Obstbau haben vorne kleine und hinten größere Räder wie ein normaler Traktor. Es gibt aber auch Modelle mit vier gleich großen Bereifungen und solche mit einer Knicklenkung, die das Gefährt selbst auf engsten Räumen extrem wendig macht.

In manchen Fällen werden Schmalspurtraktoren, wie sie im Wein- und Obstbau Verwendung finden, auch noch für ganz andere Zwecke eingesetzt. In Großstädten kommen sie nicht selten, ausgestattet mit einem Frontschieber, in der Winterzeit zum Schneeräumen von Bürgersteigen, Fahrradwegen oder den Gehwegen in Parkanlagen zum Einsatz.

Einsatzbereiche

Da Weinbautraktoren häufig an relativ steilen Hängen arbeiten, muss die gesamte Ausbalancierung des Fahrzeugs und der Anbaugeräte stimmen, damit sie zum Beispiel bei einer Aufwärtsfahrt nicht nach hinten überkippen. Die erste Maschine dieser Art brachte im Jahr 1960 der Hersteller Eicher auf den Markt. Sein erstes Modell ES 200 Puma wurde aus vorhandenen Teilen gewöhnlicher Traktoren zusammengesetzt, war einen Meter breit, verfügte über 28 PS Leistung und wog nur rund 1.000 Kilogramm. Damals war dieser Traktor eine echte Neuerung auf dem Markt der landwirtschaftlichen Maschinen. Mittlerweile führen aber nahezu alle renommierten Hersteller von Traktoren solche Spezialfahrzeuge in ihrem Sortiment.

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