Rundballenpresse

Die Rundballenpresse zählt zu den wichtigsten Fahrzeugen im landwirtschaftlichen Bereich, um die Ernte von Heu und Stroh und ihre anschließende Weiterverarbeitung zu erleichtern. Beim Einsatz der Spezialfahrzeuge kommt es nicht zur Aufnahme des Ernteguts wie bei einem Ladewagen, stattdessen werden Heu und Stroh durch die Maschine in runde Ballenform gebracht und auf dem abgeernteten Feld abgelegt. Modellabhängig verfügt die Presse über ein Wickelgerät, wodurch die erzeugten Ballen noch kompakter zusammengehalten werden. In diese Form gebracht, fällt der spätere Abtransport von Feldern leichter, gleiches gilt für die Einlagerung als Tierfutter oder den Weitertransport.

Funktionsweise

Bei der Rundballenpresse handelt es sich um ein Anbaugerät, das traditionell von Traktoren gezogen wird. Das Fahrzeug wird über Schnittgut wie Gras oder Heu von Wiesen und Feldern geführt, wobei über Stahlrollen oder gummibesetzte Riemen eine Aufnahme des Ernteguts stattfindet. Dieses wird in die innere Kammer des Fahrzeugs hineingeführt und in Rundform gepresst, bis die vom Gerät zugelassene Maximalgröße des Ballens erreicht wird. Dieser wird anschließend mit Garn verwickelt und auf dem Feld abgesetzt und kann beispielsweise mit einem Ballensammelwagen abgeholt werden.

Die Rundballenpresse erreicht mit ihrer Zapfwelle häufig 1.000 Umdrehungen pro Minute, wobei die leistungsstarken Geräte eine hohe Kompression erreichen. So verfügen fertige Ballen häufig über eine Breite von 120 cm und einen Durchmesser um die 150 cm, bringen hierbei jedoch 300 bis 400 Kilogramm auf die Waage. Beim Pressen von Grassilage wird die Grenze von einer Tonne Gewicht häufig überschritten, hier wird ein Abtransport der Ballen mit Frontladern oder Traktoren notwendig.

Einsatzbereiche

Die Rundballenpresse wird ausschließlich in der Landwirtschaft verwendet und dient als Erntefahrzeug für Gras, Stroh und vergleichbares Erntegut. Moderne Geräte namhafter Markenhersteller sind auf die Bedürfnisse großer Agrarbetriebe ausgelegt, die Felder mit vielen Hektar Fläche zu bewirtschaften haben. Bei diesen wäre die manuelle Ernte aus zeitlichen und wirtschaftlichen Gründen kaum mehr durchzuführen, zumal das Pressen in Rundballen eigenhändig nicht möglich wäre und den Transport des Ernteguts extrem erleichtert.

Nach Einsatz der Rundballenpresse lässt sich das Erntegut extrem einfach einlagern, wobei die Ballen im Regelfall als Tierfutter genutzt werden. Wer diesen Zweck als kleinerer Landwirt verfolgt oder als Privatperson ein größeres Gartengelände bewirtschaften möchten, kann sich alternativ für den Einsatz von Hochdruckpressen entscheiden. Diese kompakte Variante der Rundballenpresse erzeugt Ballen zwischen 20 und 30 Kilogramm, die einen mühelosen Transport ermöglichen und neben der Verfütterung auch zur Verfeuerung bzw. zur Weitergabe an Biogasanlagen geeignet sind.

Anschaffung

Für den Kauf einer Rundballenpresse spielen Art und Umfang des Ernteguts die wesentliche Rolle. Landwirte sollten im Vorfeld kalkulieren, wie viele Hektar Stroh und Gras jährlich abzuernten sind und was mit dem Erntegut passieren soll. Hierbei steht die Rundballenpresse in Konkurrenz zum Ladewagen, der das Schnittgut direkt aufnimmt und im Inneren des Fahrzeugs komprimiert. Da großformatige Rundballen über ein gehobenes Gewicht verfügen und den Abtransport vom Feld erschweren, sollte der Betrieb mit entsprechenden Agrarfahrzeugen ausgestattet sein. Falls diese Fehlen oder lediglich kleine Flächen zu bearbeiten sind, ist die Hochdruckpresse mit ihren reduzierten Dimensionen die ideale private oder betriebliche Anschaffung.