Bodenfräse

Bodenfräse

Eine Bodenfräse kann zum einen ergänzend zu einem anderen Bodenbearbeitungsgerät, wie zum Beispiel einem Pflug, eingesetzt werden. Oftmals wird eine Fräse aber auch direkt anstelle anderer Gerätschaften zur Bodenbearbeitung genutzt. Dabei kann mit der Bodenfräse auch organisches Material (hier: Gründüngung, Erntereste etc.) in den Boden eingearbeitet werden. Das Fräsen sorgt dann dafür, dass der Boden mehr Sauerstoff aufnehmen kann. Dadurch lassen sich dann die organischen Massen weitaus schneller abbauen. Die Bodenfräse wird in der Bodenbearbeitung bereits seit 1921 eingesetzt, wobei sie genau am 6. August in Australien für den Erfinder Arthur Clifford Howard patentiert wurde.

Verfahren

Ihre Stärken spielt die Bodenfräse insbesondere bei leichten bis mittelschweren Böden aus. Bei einem Untergrund dieser Art richtet sie in der Regel in einem Arbeitsgang ein fertiges Pflanzen- und Saatbeet her. Dabei ist darauf zu achten, dass die Fräse langsam gefahren wird. Denn je langsamer die Bodenfräse bewegt wird, desto schneller dreht sich die Fräswelle. Dieses Zusammenspiel sorgt dann dafür, dass der Boden extrem fein gelockert wird. Allerdings sollte eine Bodenfräse nicht zu häufig das gleiche Areal bearbeiten, da sie ansonsten die Kornfraktionen des Bodens quasi entmischt. Typischerweise wird eine Fräse dieser Art als Anbaugerät verwendet. So wird sie vorzugsweise an einen Traktor mit Dreipunkthydraulik angebaut; angetrieben wird sie dann mittels einer entsprechenden Zapfwelle. Bodenfräsen, die demgegenüber von Hand geführt werden, kommen häufig im heimischen Garten zum Einsatz; sie soll den Boden entsprechend lockern. Dadurch wird auch ein zuvor Wasser- und luftundurchlässiger Boden perfekt für die kommende Saat vorbereitet. Auch zur Unkrautvernichtung kann die Gartenfräse verwendet werden.

Bearbeitungstiefe

Die Fräse an sich verfügt meistens über etwa 15 Zentimeter lange Messer, die am äußeren Ende abgewinkelt sind. Die Fräsmesser rotieren dabei um die so bezeichnete Fräswelle immer in Drehrichtung der jeweiligen Schlepperräder. Die Messer der Fräse können aus dem Boden auch explizit stark durchwurzelte Erde heraus schneiden und diese anschließend gegen ein Prallblech werfen. Dank dieses Arbeitsvorgangs wird der Boden sowohl extrem gelockert als auch gekrümelt sowie vermengt. Zur Unfallverhütung bzw. -vermeidung ist die eigentliche Fräse von einem entsprechendem Gehäuse umgeben. Die Fräsmesser bearbeiten den Untergrund bzw. den Boden in der Regel bis zu einer Tiefe von etwa 15 Zentimetern. Allerdings sind im Fachhandel auch Bodenfräsen erhältlich, die über einen – vom Durchmesser her – besonders große Fräswalze verfügen. Diese Fräsen ermöglichen dann Bearbeitungstiefen bis zu etwa 30 Zentimetern.

Sonderformen

Mit der so bezeichneten Umkehrfräse sowie der Dammfräse gibt es zudem noch zwei Sonderbauformen. Bei der Umkehrfräse dreht sich dabei die Fräswelle gegen die Drehrichtung der Schleppräder. Die Erde, die dann während des Arbeitsvorgangs heraus geschnitten wird, prallt automatisch gegen ein Sieb. Dadurch trennt sich die Feinerde von groben Pflanzenresten und Steinen. Im Endeffekt erhält der Nutzer dann ein fein gekrümmeltes Saatbeet, das sich frei von Steinen oder auch anderem störenden Materialien präsentiert. Demgegenüber wird eine Dammfräse bevorzugt im Spargel- und Kartoffelbau eingesetzt. Mittels dieser Sonderbauart werden dann entsprechende Dämme erstellt, in denen letztendlich die Pflanzen wachsen. Explizit beim Kartoffelbau werden mittlerweile das Legen, die Dammformung sowie die komplette Bodenbearbeitung in einer einzigen Maschine kombiniert. Dieses so bezeichnete All-in-one-Verfahren schont einerseits das bodenverfügbare Wasser. Zudem wird aufgrund der maschinellen Kombination der Energieverbrauch, der Arbeitsaufwand sowie der Bodendruck nachhaltig reduziert. Zwar wird das Unkraut und Moos lediglich in den Boden eingearbeitet, was dann aber wiederum für den Kompost genutzt werden kann.