Kombiwalze

Kombiwalze

Die Kombiwalze ist eine spezialisierte Baumaschine, die zur Verdichtung von Asphalt und anderen Bodenbelägen eingesetzt wird. Wie es der Name andeutet, kombiniert das Baufahrzeug die Funktion zweier Walzenarten, konkret der Tandemvibrationswalze und der Gummiradwalze. Das auf zwei Achsen gelagerte und über eine Fahrerkabine gesteuerte Fahrzeug verfügt auf seiner Frontachse über einen Walzenkörper mit Vibrations- und Oszillationseinheit, während auf der Hinterachse mehrere luftgefüllte Räder wie bei einer Gummiradwalze montiert sind. Diese Bauweise vereint die Vorzüge einer statischen und einer dynamischen Walze und erweist sich als bestes Arbeitsgerät für schiebeempfindlichen Asphalt und andere problematische Bodenformen.

Funktionsweise

Die Kombiwalze ist wie herkömmliche Bauwalzen aufgebaut und trägt auf seinen beiden Achsen den Motor und eine Fahrerkabine mit Steuertechnik. Die Baumaschine wird mittels Diesel oder hydrostatisch angetrieben, zwischen den beiden Walzenkörpern können Wassertanks für eine zusätzliche Beschwerung des Fahrzeugs angebracht sein. Dies erhöht den Wirkungsgrad der statischen Walze, bei der alleine durch das Eigengewicht eine Verdichtung der befahrenen Bodenfläche stattfindet. Das Gewicht der Baumaschine liegt im Durchschnitt zwischen fünf und 14 Tonnen.

Über die Frontwalze wird die dynamische Kraft der Baumaschine zur Verdichtung genutzt, wobei die Vibrationseinheit die Energie des Antriebs aufnimmt und hierdurch den Verdichtungseffekt steigert. Da Vibrationswalzen auf die direkte Verarbeitung von heißem Asphalt ausgelegt sind, wird bei Kombiwalzen eine entsprechende Präparation der Gummiräder vorgenommen. Dies erfolgt zum einen durch Berieselung der Gummiräder mit einem Gemisch aus Wasser und Trennmittel als Emulsion, zum anderen durch die Anbringung von Schutzeinrichtungen wie Schützen zur Verhinderung einer Auskühlung der Reifen.

Einsatzbereiche

Wie andere Walzen ist die Kombiwalze eine klassische Baumaschine, die vorrangig im Straßen- und Landschaftsbau verwendet wird. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Verarbeitung von Asphalt beim neuen Anlegen bzw. der Sanierung von Straßen sowie Rad- und Fußwegen. Das spezialisierte Baufahrzeug hat seine Vorteile bei schiebeempfindlichem Asphalt, bei dem die Verdichtung mit einem Walzenzug oder ähnlichen Baumaschinen zu einer Verteilung des aufgelegten Bodenmaterials beitragen würde. Die Kombiwalze erhöht stattdessen die Tragfähigkeit und Kompaktheit dieses Materials.

Sinnvoll ist der Einsatz der Kombiwalze auch auf größeren zu asphaltierenden Flächen, beispielsweise Parkplätzen oder gewerblichen genutzten Höfen. Während der vordere Walzenkörper eine kraftvolle und dynamische Verdichtung gewährleistet, sorgt die hintere Walze für eine größtmögliche Flexibilität und die Anpassung der Walzen während des Arbeitsvorgangs. Möglich wird dies über die Regulierung des Luftdrucks in den Gummireifen, mit der ein direkter Einfluss auf die Radlast genommen und der Verdichtungseffekt beeinflusst wird.

Anschaffung

Die Entscheidung für eine Kombiwalze steht der Anschaffung einer anderen Walzenart gegenüber, deren Funktion bei dieser Baumaschine in Kombination genutzt wird. Da Kombiwalzen vorrangig für die obigen Spezialbereiche ausgelegt sind, sollen entsprechende Bauprojekte vom eigenen Betrieb regelmäßig übernommen werden, damit die Anschaffung lohnt. Umgekehrt zeichnen sich Kombiwalzen durch ihre Flexibilität aus, die zwei Vorteile unterschiedlicher Walzentypen miteinander vereinen und die Einsatzmöglichkeiten erhöhen. Wie bei Walzen üblich, werden die Baureihen in unterschiedliche Gewichtsklassen eingeteilt, die den betrieblichen Ansprüchen und dem Budget entsprechen sollten. Gegenüber anderen Walzen sind die etwas höheren Unterhaltskosten zu bedenken, die sich beispielsweise durch den Emulsionstank und das Trennmittel ergeben.
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