Rückezange

Rückezange

Die Rückezange ist ein spezielles Equipment aus der Forstwirtschaft, das die Holzernte erleichtert und als Einzweckmaschine dem Holzrücken dient. Hiermit ist die Aufnahme des frisch gefällten Holzes nach der Ernte und den Abtransport über den Rückeweg gemeint, um diese am Waldrand von Langholzwagen und ähnlichen Maschinen aufzunehmen. Die Rückezange ist entweder als Anbaugerät fest mit einem Forstfahrzeug verbunden oder kann als Anbaubock flexibel während der Erntearbeit auf Forstgeräte aufgesetzt werden. Mit der namensgebenden Zange wird eine Lastenaufnahme von Baumstämmen ermöglicht, wobei je nach Modell auch die Aufnahme von Fixlängen oder Kurzholz möglich wird.

Funktionsweise

Nur in den seltensten Fällen werden Rückenzangen als eigenständiges Fahrzeug mit der Zange als einziges Anbaugerät hinter einer größeren Ladefläche angeboten. Häufiger lassen sich Rückenzangen als Anbaugerät auf verschiedene Fahrzeuge der Forstwirtschaft aufsetzen und mittels hydraulischem Antrieb bedienen. Das Gerät verfügt über ein Eigengewicht von durchschnittlich wenigen Hundert Kilogramm, ihre Lastenaufnahme hängt entscheidend von Antrieb und Gewicht des tragenden Fahrzeugs ab. Modellabhängig sind die Zangen für Forstfahrzeuge mit 40 PS bis weit über 100 PS ausgelegt.

Mit einer Öffnungsweite von mehreren Metern ist es mit den meisten Rückenzangen möglich, mehrere Baumstämme oder Abschnitte zur gleichen Zeit aufzunehmen und abzuladen. Die Zangenarme verfügen auf ihren Innenseiten über feine Verzahnungen, wodurch es dem aufgenommenen Holz unmöglich wird, längs oder seitlich zu entweichen. Durch einen breiten Schwenkbereich von 90 Grad und mehr verhindern die meisten Rückenzangen außerdem, dass zu große Kräfte bei Fahrten durch enge Kurven um Waldgelände wirken.

Einsatzbereiche

Wesentliches Einsatzgebiet für die Rückezange ist die Forstwirtschaft, da sie mit ihren Abmessungen und den verzahnten Innenseiten auf die Aufnahme von Holz spezialisiert ist. Ohne die Verzahnung lässt sich die Zange auch auf Baufahrzeugen und Traktoren mit einem hydraulischen Antrieb nutzen, beispielsweise um Rohre oder sperriges Erntegut aufzunehmen und zu transportieren. Beim Einsatz der Rückezange steht ein Transport über längere Strecken im Hintergrund, stattdessen dient das Gerät der Aufnahme und dem schnellen Verladen von Baumstämmen und Holzabschnitten.

Eine gängige Kombination ist der Einsatz der Rückezange mit einem Rückewagen, der in Anhängerform an Forstfahrzeuge angehängt wird und oftmals nicht über eigene Anbaugeräte verfügt. Hier wird die Zange hydraulisch über das Zugfahrzeug betrieben und am Ladeanhänger aufgebockt, um die aufgenommenen Baumstämme direkt auf dessen Ladefläche abzulegen. Durch technische Besonderheiten wie den kontrollierten Schwenkbereich sind Transportfahrten auf mittlere Distanzen nicht ausgeschlossen, beispielsweise um die Stämme über die Rückezange aus großen Forstanlagen zum Waldrand zu bewegen.

Anschaffung

Da die Rückezange fast ausnahmslos als Anbaugerät erworben wird, sind ihre technischen Daten an das tragende Forstfahrzeug anzupassen. Vor allem die Leistungswerte des hydraulischen Antriebs und eine adäquate Zangenbreite im Bezug zur Ladefläche sollten gewährleistet werden. Bei den meisten Forstbetrieben ist die Montage des Geräts auf klassischen Schleppern etabliert, bei einer Anbringung auf anderen Fahrzeugen sollten die technische Eignung und die Abmessungen des Bocks überprüft werden. Die Dimension der Zange mit ihrer maximalen Aufnahme sollte an Art und Menge des Holzes angepasst werden. Gerade bei kleinen und dünnen Gehölzen lohnt es, sich eher für kompakte Rückenzangen zu entscheiden.
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