Kultivator

Kultivator

Der Kultivator oder Federzinkengrubber, international oft nur als Grubber bezeichnet, zählt zu den wichtigsten Werkzeugen der Landwirtschaft und dient der Bodenaufbereitung. Bei ihm handelt es sich um die technisierte Weiterentwicklung des Sauzahns, der über Jahrhunderte hinweg als manuelles Werkzeug bei der Feldarbeit eingesetzt wurde. Seine Hauptaufgabe liegt in der Lockerung oder Krümelung von schweren und dichten Böden, außerdem kommt das Anbaugerät als Nachläufer vieler Landmaschinen für die Bekämpfung von Unkraut zum Einsatz. Neben ihrem Aufbau als eigenständige Anbaugeräte ist die Kombination mit Saatgeräten üblich, um mehrere Arbeitsschritte bei der Aufbereitung von Äckern und Feldern in direkter Folge ausführen zu können.

Funktionsweise

Grubber gehören zu den traditionsreichsten Werkzeugen der Landwirtschaft, die schon vor über 100 Jahren verwendet wurden. In archaischen Modellen verfügen sie über einen einzelnen Zinken, der mit fest eingestelltem Tiefgang und vorgegebener Arbeitsbreite Böden und Felder auflockert und die anschließende Aussaat erleichterte. Der moderne Kultivator zeichnet sich durch mehrere Zinken aus, die hydraulisch betrieben werden und eine gezielte Ansteuerung über die Landmaschine als Zugfahrzeug ermöglichen.

Um auf die spezielle Beschaffenheit des Bodens einzugehen und keinerlei Schäden am Gerät herbeizuführen, sind die Zinken moderner Grubber federnd gelagert. Häufig ist ein nachlaufender Krümler am Kultivator befestigt, der die Aufgaben einer klassischen Egge übernimmt und die befahrenen Bodenflächen optimal auf die Aussaat vorbereitet. Bei einem höheren Eigengewicht wird von Schwergrubbern gesprochen, die eine Bodenbearbeitung ohne gesonderten Einsatz von Pflügen ermöglichen. Ohne Vorarbeit des Bodens ermöglichen diese Geräte, den Boden unabhängig von seiner Beschaffenheit krumentief zu lockern.

Einsatzbereiche

Die Einsatzmöglichkeiten von Kultivatoren sind modellabhängig sehr vielfältig, die meisten Modelle setzen eine gepflügte Ackerfläche für die weitere Bearbeitung voraus. Am häufigsten werden die Geräte im Spätwinter und Frühling eingesetzt, um den harten und frostigen Boden zu lockern und auf die Aussaat der anstehenden Saison vorzubereiten. Innerhalb des Jahres wird das Auflockern des Bodens nach starken Regenfällen notwendig, in diesen Situationen ist die Bearbeitung des Ackers mittels einer Egge nicht möglich.

Neben der Vorbereitung des Bodens hilft der Kultivator auch beim Verteilen des Düngers, beispielsweise wenn Hauch Jauche oder Gülle ausgefahren wird. Auch hier reicht der Einsatz einer Egge oftmals nicht aus, um das natürliche Düngemittel in den Boden einzuarbeiten und den Ernteerfolg der vorgenommenen Aussaat zu fördern. In schweren und großformatigen Modellen werden die Aufgaben des Lockerns durch den Kultivator und die Aussaat mittels Eggen im Nachlauf in einem Gerät vereint.

Anschaffung

Den richtigen Kultivator anzuschaffen, hängt von der Größe der vorliegenden Ackerfläche und den Erfahrungen mit dem Boden ab. So ist beim Kauf zu überlegen, wie stark sich der Winter traditionell auf die Bodenbeschaffenheit der Felder auswirkt und wie häufig mit starken Niederschlägen während des Jahres zu rechnen ist. Bei kleinen Ackerflächen und wenig widrigen Umständen können Eggen bereits zur Aussaat ausreichen, eine Lockerung oder grundlegende Bearbeitung des Bodens ist oft nicht mehr notwendig. In Großbetrieben der Branche lohnt es sich, über einen kombinierten Kultivator inklusive Wälzegge nachzudenken. Mit ihnen lassen sich viele Hektar Ackerfläche einfacher bearbeiten, die Zeitersparnis gleich die höheren Anschaffungskosten aus.