Schürfkübelraupe

Schürfkübelraupe

Die Schürfkübelraupe zählt zu den Baggern und vereint als Baumaschine zwei für den Erdbau elementare Funktionen. Zum einen übernimmt sie durch ihr Raupenfahrwerk mit Kettenantrieb grundlegende Planierarbeiten und sorgt für einen ebenmäßigen Baugrund. Mit einem heb- und absenkbaren Kübel lässt sich die Raupe außerdem als Schürfkurbel nutzen, die dem gleichmäßigen Abtragen bzw. Anhäufen von Erdreich während der Fahrt dient. Die leistungsstarken Fahrzeuge kommen vorrangig auf größeren Baustellen zum Einsatz, auf denen aufgrund des unwegsamen Geländes Baufahrzeuge mit klassischem Radantrieb noch nicht verwendet werden können und eine Präparation des Bodens vor weiteren Bauschritten notwendig ist.

Funktionsweise

Im Grundaufbau ist die Schürfkübelraupe mit anderen motorisierten Baumaschinen vergleichbar. Das Fahrzeug verfügt über einen Unterwagen mit Kettenantrieb und einem aufgesetzten Oberwagen mit Motor und Fahrerkabine. Der Baumaschine vorgelagert ist ein Anbaugerät, das sich je nach Modell und Hersteller auswechseln lässt und die Raupe zu weiteren Arbeitsschritten befähigt. Das Anbaugerät wird hydraulisch über die Fahrerkabine gesteuert, selbiges gilt für den Fahrzeugantrieb. Schürfkübelraupen sind langsame Baumaschinen mit hohem Eigengewicht, gängige Modelle wiegen zwischen 20 und 40 Tonnen.

Das Kübelvolumen des vorgelagerten Anbaugerätes liegt modellabhängig zwischen fünf und 20 Kubikmetern. Als schwergewichtige Maschine ist die Schürfkübelraupe nicht für einen Transport von aufgenommenem Erdreich oder Schüttgut geeignet und beschränkt sich auf wenige Hundert Meter. Durch ihr hohes Gewicht und das Raupenfahrzeug sind sie nicht zum Führen im öffentlichen Straßenverkehr geeignet, für ihren Einsatz im Bergbau oder auf Großbaustellen wird ein gesonderter Transport der großen Baumaschinen notwendig.

Einsatzbereiche

Mit ihren vielseitigen Funktionen findet die Schürfkübelraupe bei allen größeren Bauprojekten ihren sinnvollen Einsatz. Bei Erschließung von Bauland, beispielsweise im Städte- und Landschaftsbau, übernimmt sie das Planieren und die Verdichtung des Bodens. Über den vorgelagerten Kübel wird überschüssiges Erdreich aufgenommen und abtransportiert. Neben der gleichmäßigen Verteilung über die umliegende Bodenfläche lässt sich der Schürfkübel auch hydraulisch anheben, um das Erdreich wie mit einer Baggerschaufel zum Rand des Bauplatzes zu bringen und hier gezielt abzuladen.

Mit der zu einem Motorschürfwagen vergleichbaren Funktion wird der Schürfkübel der Maschine modellabhängig bis zu einem halben Meter tief ins Erdreich eingeführt, um dieses schichtweise und gleichmäßig abzutragen. Für das Absetzen von aufgenommenem Erdreich bietet das Anbaugerät über die zugehörige Rückwand verschiedene Einbaufunktionen, beispielsweise um das Material über eine Böschungskante zu hieven. Auch die Fahrt vorwärts und rückwärts ist mit den meisten Schürfkübelraupen während des Einbauens möglich, was einer bodennahen oder erhöhten Verteilung des im Kübel befindlichen Materials dient.

Anschaffung

Obwohl die Schürfkübelraupe eine leistungsstarke Mehrzweckmaschine darstellt, wird sie in Deutschland nur selten erworben und eingesetzt. Gründe hierfür sind der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis und der Verschleiß des Kettenantriebs abhängig vom Einsatzbereich und der Geländeform. Dennoch lohnt es sich für größere Bauunternehmen, über die Schürfkübelraupe nachzudenken, da mit ihr gerade auf Großbaustellen zwei bis drei klassische Baumaschinen ersetzt werden können. Mit einer vorsichtigen Reduktion der Leistungsstärke und des Fassungsvermögens des Kübels bieten sich Möglichkeiten, den Kaufpreis attraktiver zu gestalten und im Arbeitsalltag keine Einschränkungen zu erfahren. Umso lohnenswerter ist es, bei konkretem Interesse einen Blick auf gebrauchte Raupenfahrzeuge zu werfen.
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