Bodenstabilisator

Der Bodenstabilisator ist eine spezialisierte Baumaschine, die in der Landwirtschaft sowie im klassischen Bauwesen eingesetzt wird. Die Aufgabe der Maschine ist die Festigung bzw. Härtung von Böden aller Art, um diese im Rahmen von Bauprojekten tragfähiger zu machen oder ihre Eigenschaften für eine geplante Aussaat zu verbessern. Der Baugrund wird nicht alleine durch das Gewicht des Fahrzeugs verdichtet und hierdurch stabilisiert, zusätzlich kommt es zum Einlassen von härtenden Materialien wie Kalk, Beton oder Zement. Art und Grad der Beimischung hängt vom zu erreichenden Härteergebnis und den folgenden Arbeitsschritten auf dem jeweiligen Boden ab.

Funktionsweise

Die Bauweise des Bodenstabilisators ist variantenreich und hängt vom Einsatzzweck ab. Die meisten Modelle sind selbst fahrfähig und als Radlader konzipiert, Stabilisatoren mit einem primär landwirtschaftlichen Nutzen werden in Form von Traktoren produziert. Den Varianten gemeinsam ist ein Schild im Frontbereich, das einer grundlegende Vorbereitung der Bodenfläche durch Nivellierung von Höhenunterschieden und der Beseitigung von Hindernissen dient. Der Bodenstabilisator zeichnet sich außerdem durch Räder als fahrfähige Walzen aus, die sich in den Boden fräsen und die Basis für weitere Arbeitsschritte schaffen.

Durch das Einfräsen mittels der speziellen Bereifung entstehen im Boden Vertiefungen zwischen 30 bis 50 cm. Diese werden im letzten Arbeitsschritt durch Werkmaterialien wie Beton oder Kalk aufgefüllt, was nach einigen Stunden zu einer härteren Bodensubstanz beiträgt. Für eine professionelle Verarbeitung ist je nach Härtematerial auf die vorherrschende Witterung zu achten. Gerade bei Regenfällen oder anderen Niederschlägen kann der Bodenstabilisator nicht eingesetzt werden, da die in den Boden eingelassene Substanz nicht wie vorgesehen aushärtet.

Einsatzbereiche

Wichtigstes Einsatzgebiet für den Bodenstabilisator ist die Baubranche, in der mit seiner Hilfe privater oder gewerblicher Baugrund vorbereitet wird. Ziel ist hierbei die Schaffung einer Tragschicht, die belastbarer als bei einer klassischen Bodenverdichtung ist und beispielsweise die Grundlage für das Fundament eines Hauses darstellt. Hierbei kommt der Bodenstabilisator gerade für Großprojekte wie Hallen zum Einsatz, deren Boden nach Fertigstellung des Gebäude eine Last von vielen Hundert Tonnen tragen muss.

Auch in der Landwirtschaft ist der Bodenstabilisator häufig anzutreffen, um die Bodenbeschaffenheit von Feldern gezielt zu beeinflussen. Vor allem in Großbetrieben der Branche mit vielen Hektar Land hilft das Baufahrzeug dabei, die Ackerfläche neu herzurichten und für einen stabilen und gefestigten Untergrund zu sorgen. Dies ergibt beispielsweise bei Feldern an Abhängen Sinn, die ohne eine zusätzliche Stabilisation drohen, durch Niederschläge abgetragen zu werden. Abhängig von der Art der Aussaat und Bepflanzung ist eine zusätzliche Härtung des Bodens ebenfalls sinnvoll.

Anschaffung

Grundsätzlich sind mit dem gleichen Bodenstabilisator verschiedene Materialien in den Boden einzuarbeiten. Unterschiede gibt es primär in der Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs sowie Breite und Profil der Walzen. Je kompakter die Maschine und kleiner der Raddurchmesser ist, umso eher ist der Einsatz des Bodenstabilisators für kleine Landwirtschafts- und Bauflächen lohnenswert. Auch der Kaufpreis liegt bei solche kompakten Modellen niedriger, für Großprojekte muss die Maschine entsprechend länger und mit einem größeren Verbrauch eingesetzt werden. Abhängig vom geplanten Einsatzbereich ist zu überprüfen, ob anstelle des Schildes für grundlegende Planierarbeiten andere Anbaugeräte für den Stabilisator erhältlich sind.
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